NEXT GENERATION stellt sich vor

10 junge Stipendiat*innen bilden unter der Leitung Günter Kömmets ihr eigenes Forum NEXT GENERATION. Es geht um die Auseinandersetzung über das Theatertreffen, das Theater für Kinder und Jugendliche, über den eigenen Kunstbegriff, sowie Berufsvorstellungen, deren Umsetzung und entsprechende Ziele geführt werden. Zudem besuchen sie alle Inszenierungen, die Veranstaltungen des Rahmenprogramms und nehmen an den Inszenierungsgesprächen teil. NEXT GENERATION tritt an, Freiräume zu suchen und diese kreativ zu nutzen, um Eindrücke zu teilen und zu hinterlassen.
Bevor das Festival startet, haben wir die Stipendiat*innen schon mal beschnuppert, ihnen eine Frage gestellt und gespannt auf Antworten gewartet.

Was willst du im Kinder- und Jugendtheater sehen?

Video & Foto von Till Wiebel

Till Wiebel

»Laser. Moonboots. Kettensägen. Schulterpolster. Dinge, die sich drehen. Gekochtes. Perlen. Versammlungen. Aufblasbares. Etwas, das in sich zusammenfallen kann. Betonmischer. Brautkleider. Stahl. Roboter. Schaum. Einen echten Wolf. Segways. Eine Beichte. Rauch in verschiedenen Farben. Etwas, das seine Farbe wechseln kann. Unberechnetes.«

Larissa Probst

»Den Moment des Unmöglichen. Die Auseinandersetzung mit komplexen Themen. Einen interdisziplinären Umgang mit ästhetischen Mitteln und darstellerischen Formen. Erzählungen. Und Utopien. Innovationen und Experimente. Und zu guter Letzt: junge Menschen, die als Partizipierende ernstgenommen werden.«

Rebekka Gebert

»Ich wünsche mir geistreiches, experimentierfreudiges Theater, das die Zuschauer so fesselt, dass glühende Handybildschirme mal eine Zeit lang vergessen werden. Theater, das jung nicht als „klein-köpfig“ versteht, sondern das die Kinder und Jugendlichen ernst nimmt, sie anspruchsvoll fordert und fördert: Zum begeisterten Mitdenken, Mitreden und Mitmachen.«

Anaela Dörre

»In unserer auf Leistung bezogenen Gesellschaft gibt es kaum noch Gelegenheiten zum wirklichen Eintauchen in Geschichten, eigene Phantasien und Träume werden durch vorgefertigte ersetzt und vieles dient nur noch dem Zweck entweder zu bespaßen oder zu belehren.

Genau hier sehe ich das Potential des Kinder- und Jugentheaters, das ein Raum sein kann, in dem die Zuschauer zum selber ausprobieren, spielen und träumen inspiriert werden.

Welches Geschichten erzählen kann, die für Kinder und Jugendliche aktuell wichtige Themen beinhalten, denen sie im Alltag begegnen, die sie bewegen und berühren. Geschichten in denen Realität und Traumwelten sich vermischen, die zum Eintauchen einladen, Raum für eigene Phantasie lassen und die Möglichkeit, sich selbst darin wiederzufinden. Geschichten, die ermutigen von eigenen Erfahrungen zu den gesehenen Themen zu erzählen und Freude für ihr weiteres Leben schenken.«

Dorothea Mines

»Ich möchte sehen wie sich Rollen umverteilen. Wie das Publikum spielt, Schauspieler bauen und das Bühnenbild probt.«

Jasmin Schaitl

»Das Kinder- und Jugendtheater kann und soll wichtige, richtige Anstöße für die nächste Erwachsenengeneration geben. Im Theater muss es meiner Meinung nach nicht vorrangig um Unterhaltung, Spass und Zeitvertreib gehen. Viel eher können Aufführungen einem längerfristigen Ziel folgen: die ersten Steine, die Grundlagen, für eine selbstbewusste und reflektierte Gesellschaft zu legen.«

Yannik Böhmer

»Zugewandtes Zukunftstheater Zwischen Zeilen politisch politisierend frech und grenzenlos«

Sophie Blomen

»Vermutlich ähnliches wie im „Erwachsenentheater“. Passion, Realness, Kunstblut, Fun, Tränen, Liebe, kollektive Erinnerungen und Erzählungen, Action, eine Seriousness, die sich durch die super nicen Erzähl- und Performer*innen-Haltungen konstituiert.«

Manuel Knoll

»Das Theater bietet (nicht nur) für Kinder und Jugendliche die einzigartige Möglichkeit, einfach mal auszurasten, zu zeigen was in ihnen steckt, frei von ‚Das sagt man nicht!‘, ‚Spinn nicht rum!‘, ‚Mach kein THEATER!!!… Genau diese Freiheit ist es, die ich sehen will, weil sich in ihr erst die schöpferische Potentiale und die Kreativität entfalten, die jeder junge Mensch in sich hat.»

Yvonne Dicketmüller

»Im Kinder- und Jugendtheater will ich vor allem gutes Theater sehen. 😉 Kinder- und Jugendtheater ist für mich besonders da interessant, wo die Ausrichtung nicht in erster Linie pädagogisch ist, sondern ein spannendes und relevantes Thema mit theatralen Mitteln mitreißend aufbereitet wird. Geschichte und Mittel sind für mich gleichermaßen relevant. Ich mag z.B. alte Märchen, die mit modernen Mitteln neu erzählt werden oder andersherum moderne Geschichten, denen sich mit klassischen Theatermitteln (z.B. mit traditionellem Puppentheater) angenähert wird. Genau das versuche ich mit meinem neu gegründeten RoboTheater

 

Mehr Informationen zum Programm von next generation sowie den Stipendiat*innen sind hier zu finden.

Tage bis zum Festival: 3

KLUB KIRSCHROT
KLUB KIRSCHROT entwickeln in kollektiven Arbeitsprozessen Theaterstücke für ein junges Publikum. Das WESTWIND 2017 dokumentiert KLUB KIRSCHROT als WESTWIND-Blog Team bestehend aus Rosi Böhm, Kristin Grün, Sarah Kramer und Matthias Linnemann.