Junge Ruhrstädter- Einblicke in die junge Kultur im Ruhrgebiet

WESWTIND 2016 –  zweiter Anpfiff! Heute präsentiert sich das Festival ein zweites Mal, diesmal in den Flottmann-Hallen, im Theater Kolenpott in Herne. Die Veranstaltung startet mit der feierlichen Eröffnung der Ausstellung: „Junge Ruhrstädter- Einblicke in die junge Kultur im Ruhrgebiet“, iniziiert von Kama Franke (NRW Nachwuchsstipendium Freie Kinder- und Jugendtheater 2015, Theater Kohlenpott).

‚Ich glaube, ich werde Tänzern’ sagt die zwölfjährige HipHop-Tänzerin Anastasia. Sie kommt aus Bochum und ist bereits Co-Trainerin. Beim Tanz.

‚Ich suche den Kick bei hohen Geschwindigkeiten’ sagt der achtzehnjährige Leon aus Recklinghausen, der mit seinem Longboard auf den Steilhänge der Halde Hohewart besorgniserregende Geschwindigkeiten erreicht.

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Karma führte rund 130 Interviews. Wir blicken in dieser Austellung auf 19 schwarz-weiße Portraits von Jugendlichen im Alter von 10 – 21 Jahren, denen Kama im Rahmen ihres Projektes Fragen gestellt hat. Sie wollte wissen, was genau eigentlich „Jugendkultur“ für die bedeutet, die es betrifft. Sie wollte ein Stimmungsbild einholen, einen authentischen Eindruck davon gewinnen, was abseits der Schreibtische, an denen Berufsjugendliche sitzen und Projekte für die Jugend ersinnen, zählt. Was diejenigen ausmacht für die wir arbeiten. Dabei hat sie sich den Jugendlichen u.a. durch die folgenden Fragen angenähert:

Worin bist du Künstler*in und wie lange machst du das schon?

Wo kannst du das machen und was inspiriert dich?

Willst du auch in Zukunft deinen Weg damit gehen?

Welche Orte verbindest du mit Kultur im Ruhrgebiet?

Welche Themen interessieren deine Generation?

An welchem Ort willst du gerne gefilmt oder fotographiert werden?

Ich mag den Ansatz sehr, dem Kama mit dieser Ausstellung folgt. Sie sagt: ich will dem Nachwuchs eine Stimme verleihen.  Sie ist dabei neugierig und zurückhaltend, sie hört zu und schafft einen Dialog auf Augenhöhe. Die Jugendlichen lassen ihren Gedanken ganz offensichtlich freien Lauf, sie formulieren was sie bewegt, was sie denken und was ihre Wünsche sind. Nur so kann es sein, dass der Nachwuchs-Breakdancer bekennt, dass er von einem Ort  träumt, an dem die Jugendlichen chillen, tanzen und Gemüse kaufen können. (Chris Wawrzyniak)DSC_0214

Genau hier liegt für Chris Wawrzyniak die Besonderheit dieser Ausstellung:

Es sind nicht nur Portraits oder Interviews oder ein paar markante Sprüche der sogenannten jungen Generation. Wir sehen hier ein, da bin ich mir sicher, authentisches Abbild derjenigen, die jetzt die junge Kultur im Ruhrgebiet gestalten und in Zukunft vielleicht die, der Erwachsenen. Ich wünsche mir, dass möglichst viel von dem erhalten bleiben wird, was wir hier heute sehen und hören können: großer Enthusiasmus, unangepasste Ansätze, erfrischende Blicke auf das, was uns umgibt.

Die Ausstellung ist noch bis zum 29.04.2016 in den Flottmann-Hallen, im Theater Kohlenpott in Herne zu sehen.

KLUB KIRSCHROT
KLUB KIRSCHROT entwickeln in kollektiven Arbeitsprozessen Theaterstücke für ein junges Publikum. Das WESTWIND 2017 dokumentiert KLUB KIRSCHROT als WESTWIND-Blog Team bestehend aus Rosi Böhm, Kristin Grün, Sarah Kramer und Matthias Linnemann.

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