IM GESPRÄCH MIT Sven* (BUDDY DER AKTIONISTEN zitty.familie)

Hey Sven, wir kennen uns aus der Vermittlung im zitty. Du betreust das Projekt Aktionisten und Alles Palette und hast mir erzählt, dass du schon seit 10 Jahren für das zitty arbeitest. Du bist quasi dort aufgewachsen! Du stehst in einem engen Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen. Was ist dein Geheimnis? Warum bist du so beliebt? 

Seit meinem 16. Lebensjahr besuche ich das zitty. Im Jahr 1999 fing ich mit dem Tanzen (Breakdance) an und landete Anfang 2000 im zitty. Damals nutzte ich die JFE als Trainingsort und besuchte das Breakdance-Angebot fast täglich. Meinen ersten Honorarvertrag bekam ich als Tanzlehrer für Breakdance-Workshops mit Kindern und Jugendlichen. Relativ schnell wurde ich gefragt, ob ich nicht auch andere Angebote, wie Hausaufgabenbetreuung oder Ferienfreizeiten begleiten und durchführen möchte. Das war der Einstieg in die „offene Kinder und Jugendarbeit“. Ob ich sehr beliebt bin oder warum, weiß ich nicht. Aber warum ich in meiner Arbeit Erfolg habe, liegt daran, dass ich nicht vergessen habe, wie es ist jung und unerfahren zu sein. Auch ich war mal in der Schule und hatte Stress mit Lehrern, meinen Eltern und Mitschülern. Auch ich war mal in der Pubertät, meine Hormone spielten verrückt und ich wusste nicht, was mit mir los war. All das lasse ich in meine Arbeit mit einfließen und so erreiche ich die Kinder und Jugendlichen besser und kann auf sie eingehen.

Worauf legst du im Kontakt mit der Zielgruppe am meisten Wert?

Auf Offenheit und vor allem Authentizität.

Was ist das zitty für eine Einrichtung? Wer kommt hierher? Wie sieht der Alltag aus?

Das zitty ist ein Familienzentrum für Kinder/Jugendliche und Familien im Stadtbezirk Stadtmitte. Alltag gibt es im zitty eigentlich nicht, nur regelmäßig stattfindende Angebote, die aber auch nie alltagsmäßig ablaufen. Was aber auch das Spannende an diesem Job ist!

Nach Schema F arbeiten geht nicht und auch Routine gibt es nur in gewissen Arbeitsabläufen, wie Öffnung der Einrichtung und Schließung der Einrichtung oder gewisse organisatorische Aufgaben. 

Wie siehst du deine Aufgabe bei den Aktionisten/Alles Palette?

Meine Aufgabe besteht darin, eine Verbindung zwischen den durchführenden Organen, die die Aktionen anleiten und den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen zu sein. Ich helfe bei der Akquise der Teilnehmer und unterstütze beim Erstkontakt sowie möglichen Konflikten zwischen den Teilnehmern und evtl. zwischen Teilnehmern und Anleitern.

Was sind deine Wünsche und Erwartungen an das Projekt? 

Erwartungen habe ich keine. Ich wünsche mir das alle teilnehmenden Personen Spaß beim Projekt haben und etwas über sich lernen.

Thema: Nachhaltigkeit – Denkst du dieses Projekt kann auch längerfristig etwas bewirken?

Grundsätzlich schon, auch wenn es auf den ersten Blick nicht den Anschein macht, hoffe ich das. Es reicht schon, wenn nur einer der Teilnehmenden irgendetwas Tolles an dem Medium Theater findet.

Wenn sich die Teilnehmer auf diese Projekte einlassen, fördern sie Sozialkompetenzen, wie Verantwortungsgefühl gegenüber den anderen Teilnehmern, den Veranstaltern und dem Projekt selbst.

Was würdest du dir in deiner Funktion als Sozialpädagoge vom Theater(mehr)wünschen? Und was von der Politik hinsichtlich kultureller Bildung?

Das kann ich so gar nicht sagen, da ich noch nicht viel Erfahrung mit Theaterarbeit habe und die Politik interessiert mich da relativ wenig, solange ich meine Arbeit machen kann.

Sarah Kramer
Sarah Kramer arbeitet Theaterpädagogin am THEATER AN DER PARKAUE und lebt in Berlin. Ihr Studium absolvierte sie am Institut für Theaterpädagogik (HS Osnabrück). Sarah leitet Theatergruppen und Projekte für Jugendliche, Kinder und Erwachsene.

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