Marie (14 Jahre, Aktionisten)

Liebe Marie, du bist bei den Aktionisten am Nordkap (JFE) dabei. Wie sind deine ersten Erfahrungen?

Besonders gut hat mir gefallen, dass wir uns selber ausdenken durften, was wir vorführen wollen. Dabei haben wir ganz viel improvisiert, das fand ich toll. Gestern habe ich zusammen mit einem anderen Mädchen etwas vorgeführt, in unserer Szene ging es darum zu zeigen, was Erwachsene machen.

Was Erwachsene machen!? Was war denn euer Thema gestern? Worum ging es oder geht’s jetzt gerade?

Also, es geht insgesamt um Chaos und um Erwachsene und Kinder. Unsere Geschichte war, dass eine erwachsene Frau eine andere erwachsene Frau feuert, weil sie mit ihrem Mann eine Affäre hat. Also die Arbeitnehmerin mit dem Mann von der Chefin.

Wie kam es denn dazu?

Wir gehen in ein Theaterstück und in dem Stück geht es um Erwachsene und Kinder und deshalb versetzten wir uns in die Erwachsenen hinein.

Wenn du mir dein Bild vom Theater beschreibst, was sind deine ersten Gedanken?

Also zum Selber-Theaterspielen fällt mir ein, dass ich meistens mit guten Freunden längere Zeit probe und wir unser Stück dann z.B. vor meiner Schule vorführen.

Wenn ich selber ins Theater gehe, suche ich mir ein Theaterstück aus und dann gehe ich mit meiner Familie oder Freunden rein. Theater ist für mich immer ein Gemeinschaftserlebnis.

Wenn du dir selber ein Theater bauen würdest, ganz nach deinen Vorstellungen, wie wäre das? Und was würdest du gerne auf der Bühne sehen?

Auf jeden Fall wäre das Theater ganz groß und imposant und künstlerisch und antik. Wie so ein antikes Theater halt aussieht, wie man sich eine alte Oper vorstellt. Bunte Wände und ne große Bühne und ein großer Innenraum mit ganz vielen Rängen und da können alle rein, Kinder, Erwachsene und Großeltern. Es sollten Märchen gespielt werden oder Erwachsenen-Stücke, die nur Erwachsene verstehen aber auch Jugendliche oder Kinder können die Stücke für die Erwachsenen spielen und richtige Schauspieler. Oder alle zusammen.

Ich wünsche mir das aktuelle Themen angesprochen werden z.B. was im Moment so in der Welt abgeht, politische Themen. Oder so was wie Mobbing, dass das auch behandelt wird und sich dann das Publikum in die Schauspieler hinein versetzt und denkt, das kommt mir bekannt vor, das habe ich auch manchmal. Das hat was mit mir zu tun.

Kannst du dich noch an deinen ersten Theater-Besuch erinnern?

Das erste Mal, wo ich so richtig im Theater war, dass ist noch gar nicht so lange her. Da war ich im Jungen Schauspielhaus. Aber ich war im Moment so viel im Jungen Schauspielhaus und die Stücke haben mir alle gut gefallen. Das letzte Mal war ich in „Tschick“ und das fand ich echt gut, dass war auch mit das Beste.

Sarah Kramer
Sarah Kramer arbeitet Theaterpädagogin am THEATER AN DER PARKAUE und lebt in Berlin. Ihr Studium absolvierte sie am Institut für Theaterpädagogik (HS Osnabrück). Sarah leitet Theatergruppen und Projekte für Jugendliche, Kinder und Erwachsene.

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