Farben Formen Gefühle (Aktionisten) – Tag 3

 -Vorbereitung der künstlerischen Intervention

Nach Anreise mit der S-Bahn ins Düsseldorfer Stadtzentrum stürmte die Gruppe voller Aufregung und Vorfreude am Sonntagnachmittag das FFT (JUTA). Die Gruppe war wieder komplett. Alle Kinder des ersten Tags der Vermittlung waren anwesend. Zunächst versammelten sich alle im Probenraum. Der Raum war vorbereitet, die bunte Leine gespannt, Licht und Spielort von den Vermittlerinnen eingerichtet. Das dritte Treffen startete mit dem ritualisierten Durchlaufen der Farben-Wand, dem Warm-Up und der Wiederholung des Knotenspiels in Verbindung mit den Farben-Bändern. 
Danach versammelten sich alle im Kreis und gemeinsam wurde jenen, die am vorherigen Tag nicht da waren, berichtet, was die Gruppe erlebt und gestaltet hatte.

Danach wurde es spannend. Die Kinder versammelten sich vor einer gläsernen Eingangstür, welche durch einen Gang ins untere Stockwerk zum Aufführungsraum, der Box, führte. Im Zeitraum des Festivals würde hier das Paten-Stück der Gruppe „Oopicassoo“ spielen. Der Gang wurde, so gut es ging, verdunkelt. Einzeln traten die Kinder durch die Tür und erhielten eine Taschenlampe und folgende Anleitung: „Du gehst jetzt durch den Gang und schaust dich um. Lass dir Zeit und such dir einen Ort aus, der dir gefällt. Einen Ort, an dem du dir vorstellen kannst etwas vorzuspielen. Am Ende des Ganges findest du den Theaterraum. Warte dort, bis alle angekommen sind.“

Auch der Theaterraum war abgedunkelt. Die Kinder setzten sich in die Zuschauerreihen und leuchteten mit ihren Taschenlampen kreuz und quer durch den Raum. Für manche war dies ihr erster Besuch in einem Theater und alle durften das erste Mal eine „richtige“ Theaterbühne betreten. Die Kinder bekamen für ca. 40 Minuten die Möglichkeit im Theaterraum mit ihren Taschenlampen und unterschiedlichen Farbfolien zu experimentieren. Dies wurde zwar durch die Vermittlerinnen begleitet, war aber in seiner Form offen.

„Es war spannend zu sehen, was den Kids so eingefallen ist. Gerade ein Stück wie Oopicassoo, in dem es darum geht, die Welt mit anderen Augen zu sehen, vielseitig wahrzunehmen, Farben, Material, Gefühl, Körper und Stimme ineinander übergehen zu lassen, bat unglaublich viel Raum für Experimente, Spiele und Entdeckungen.“

(Jennifer, Vermittlerin)

Dabei zeigte sich die Faszination der Kinder für das leere Theater. Gerade nach dieser stringent gebauten Anleitung war zu sehen, mit welchem Selbstbewusstsein und kreativer Freiheit sich die Gruppe den Raum eroberte – ohne dass die Vermittlerinnen dazu anregten.

Im Anschluss teilten sich die Kinder in kleine Gruppen auf. Nun ging es an die konkrete Vorbereitung der künstlerischen Intervention, mit welcher sich die Gruppe im Festival den Zuschauer*innen und der Theatergruppe vom Theater Münster präsentieren möchte. Um nicht zu viel zu verraten mache ich an dieser Stelle einen Punkt. PUNKT.

Ich freue mich auf das Ergebnis und das Aufeinandertreffen der Theatergruppe von „Oopicassoo“ aus Münster und unseren jungen Aktionisten der JFE St. Matthäus aus Düsseldorf-Hellerhof.

Ich werde auf jeden Fall vor Ort sein und berichten!

Hier geht´s zu dem Stück Oopicassoo

Hier geht´s zum Gespräch mit Jana Standhop

Sarah Kramer
Sarah Kramer arbeitet Theaterpädagogin am THEATER AN DER PARKAUE und lebt in Berlin. Ihr Studium absolvierte sie am Institut für Theaterpädagogik (HS Osnabrück). Sarah leitet Theatergruppen und Projekte für Jugendliche, Kinder und Erwachsene.

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