Beiträge zu „Bomba Mix“ (Alfredo Zinola)

In dem Stück Bomba Mix gibt es unglaublich viel Plastikspielzeug.

Jedes Stück für nur 1,99€, so viel, dass die Bühne und die Schauspieler darunter versinken könnten.

Unter anderem geht es in diesem Stück um den Wunsch, immer und immer mehr anhäufen zu wollen, egal was das einzelne Teil für einen Wert hat.

Wir haben einige Zuschauer*innen nach dem Stück gefragt, was in ihrer Kindheit ihr Lieblingsspielzeug war, wie viel es gekostet hat und ob der Preis das Spielzeug auf- oder abgewertet hat.

 

Spielzeug: Lego-Steine

Preis: –

Wert des Preises: Spielte keine Rolle

 

Spielzeug: Taxi/Auto

Preis: Geschenk

Wert des Preises: Spielte keine Rolle

 

Spielzeug: Teddybär

Preis: Geschenk

Wert des Preises: Spielte keine Rolle

 

Spielzeug: Aufblasbarer Wal

Preis: –

Wert des Preises: Wichtig

 

Spielzeug: Barbie Campingwagen

Preis: „Teuer“

Wert des Preises: Wichtig

 

Spielzeug: Teddybär

Preis: gefunden

Wert des Preises: Spielte keine Rolle

 

Spielzeug: Kassetten

Preis: 1-2€

Wert des Preises: Spielte keine Rolle

 

– Ole Glitza


Gedicht zu Bomba Mix

 

Lacht 2 Minuten lang

Pink ist schön

Made in China

1,99€

 

Hello Kitty stirbt

Pink ist hässlich

Made in China

1,99€

 

Der Mensch gewordene Plastikstrudel dreht sich im Licht

Pink ist geil

Made in China

Lasst uns den Pinken Gott huldigen

 

– Ole Glitza


Rezension zu „Bomba Mix“

Ein interaktives Stück für Jung und Alt bombardiert den Zuschauer mit einem Mix aus Eindrücken. Visualitäten und Interaktionen spielen die gewichtigste Rolle, sowie Kuscheltiere, deren Preis einheitlich 1,99 € beträgt. Bis auf den einer aufblasbaren Hello Kitty-Plastikpuppe, welche direkt drangsaliert wird und schließlich von einer verzweifelten Schauspielerin reanimiert werden muss.

Eben selbige Schauspielerin mutiert zu einem Spielzeugmonster, beladen mit Plastik und Stoff und allerlei kinderhandtauglichen Figuren und Kuscheltieren.

Ein angebeteter Pinkie-Gott schenkt und erteilt Liebe, Pinzessinnenkleider werden gesammelt und getauscht, Objekte gleicher Art gezählt und wilde Überraschungsfeten gehalten, gerne auch mal ein Dutzend am Stück. Dabei werden Wünsche erfüllt und Unzufriedenheiten klar gemacht – ein Hin und Her zwischen Publikum und Schauspielern.

Deutlich dabei wird für die Großen unter den Zuschauern: die Konsumgesellschaft wird kritisiert, das ewige Unzufriedensein und Umentscheiden, sowie der sorglose Umgang und die Naivität im Bezug auf Plastik.

Die Jüngeren erfreuen sich an Tanzeinlagen, Lichtspielen, einem vierminütigen Lachwettbewerb, wunderbar komischen Tanzeinlagen und dem Interagieren mit Spielzeug, Bühne und Schauspielern.

Ein Stück, das meiner Meinung den Älteren ein wenig veranschaulichen soll, dass Spielzeugberge durchaus Lasten für die Jüngsten sein können, die diese Aufführung mit Erinnerungen an Lachen, Lichter, verrückte Schauspieler und Spaß verlassen werden.

Durchaus sehenswert, jedoch würde ich raten, nicht die allerjüngsten Familienmitglieder mitzunehmen, da diese aus diesem Stück doch leider sehr wenig mitnehmen können.

– Lisa Steffen

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