Das Theater MINI-ART aus Bedburg-Hau ist mit der Inszenierung
„Das Schutzengelhaus“ im Wettbewerb des Westwind-Festivals 2017 nominiert.
Crischa Ohler und Sjef van der Linden haben sich auf Spurensuche in ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte begeben: Kindereuthanasie im Dritten Reich. Anhand von schwer zugänglichem Quellenmaterial und Originalakten aus der Kinderfachabteilung Waldniel-Horstert haben sie in der klugen Regie von Rinus Knobel mit wenigen Mitteln und einem speziellen Gespür für die Darstellung unterschiedlichster Perspektiven und Figuren, eine erschütternde, entlarvende und niemals moralisierende „theatrale Collage“ entwickelt, die das schwere Thema nicht leichter macht, aber es den Zuschauenden erleichtert, Fragen zu stellen und sich unbequemen Wahrheiten zu stellen. Denn hier geht um nichts weniger als die Notwendigkeit des Hinterfragens: Wie entsteht Haltung? Inwieweit ist man für sein Tun selbst verantwortlich und was bedeutet in diesen Fällen eigentlich Verantwortung? Welche Wertevorstellungen haben wir heutzutage und wie gehen wir um mit denen, die von unserer gesellschaftlichen Norm abweichen?